GET SHIT DONE #13 – Werde ich zum Miesmacher?
Seit Januar erzähle ich euch hier offen und ehrlich was ich alles unternehme um 2016 zu meinem besten Jahr zu machen. GET SHIT DONE nennt sich das Projekt. Dabei weht ber immer wieder das Gefühl auf das ich mich eigentlich zum Miesmacher avanziere.
Ich habe mir 2 Ziele gesetzt:
- ein Privates (10kg abnehmen und fitter werden) und
- ein Karriereziel – ein eigenes, lukratives“creative business“ aufbauen.
Jetzt sind wir im Juni, also fast Halbzeit, und ich komme nicht drum rum, mir nicht nur den letzten Monat, sondern die ganze erste Jahreshälfte mal vorzuknöpfen. Und die Kurzfassung lautet:
Ich habe so einiges falsch eingeschätzt!
Meiner fachlichen Kompetenzen war ich mir immer sicher und so dachte ich das „die Businessgeschichte“ verhältnismäßig geschmeidig verlaufen wird. Klar mit viel, viel Arbeit verbunden, aber Arbeit ist eben nur Arbeit und ich war mir noch nie zu schade mich für etwas einzusetzen.
Lege Dich auf eine Richtung fest, mach einen Plan, durchdenke die Details, verbesser den Plan und dann gib was Du kannst!
Easy, right?!
…
Jaaaaa, neeeee…… nicht so ganz.
Ich habe mir Pfade zurechtgelegt die ich im Laufe meines GET SHIT DONE-Jahres auskundschaften und begutachten wollte, um dann „den Besten“ gescheit auszubauen. Ich hatte aber schon klare Vorstellungen und Vermutungen was mich hier am glücklichsten machen würde. 5 1/2 Monate im Projekt, sehe ich aber all das über den Haufen geworfen, denn so sehr wie ich GSD genieße, desto mehr graut es mir jeden Monat davor euch davon zu berichten. Denn diese Monatsbilanzen klingen, mal abgesehen von ihrem abscheulichen Buchhaltertitel „Monatsbilanz“, immer wie Negativreporte an. Oder zumindest fühlen sie sich so für mich an. Ich habe das Gefühl mich wie ein Nörgler anzuhören und frage mich:
Ist GSD ein Miesmacherprojekt?
Es gibt da nämlich eine riesen Diskrepanz zwischen dem wie sich GSD „in action“ anfühlt und dem was ich daraus für Schlüsse ziehe und wie ich sie hier präsentiere.
- IN ACTION: ist es nämlich toll. Ich setze mich intensiv mit mir, meiner Ausbildung, meinen Wünschen und meinen Gegebenheiten auseinander. Ich mache Pläne, ziehe Projekte durch (vs. nur darüber labern) und probiere auf dem Weg sehr viel Neues aus. Ich fühle mich wesentlich lebendiger mit einem Fokus vor Augen, als nur so ziel- und planlos vor mich hin zu leben. So bin ich eben gestrickt: task oriented, sagt man auf englisch so schön.
- IN WRITING: wenn ich mich aber hier an den Blog setze und darüber schreibe, gehe ich viel rationaler, kühler und emotionsloser an die Sache. Ich betrachte alles mit meinem kritischen Geschäftssinn.
- Kann ich damit eine Unternehmung aufbauen?
- Kann ich das langfristig am Leben halten?
- Kann das mich langfristig am Leben halten?
- Was muss ich alles sonst noch auf dem Schirm und unter Kontrolle haben, damit ich dieses Projekt durchziehen kann?
Und hier zerfällt dann das Meiste und wird unter „Nett, aber nicht nett genug“ oder „Toll, aber nicht haltbar genug“ kategorisiert und abgehakt. Und dieses „objektiv sein“ fühlt sich schrecklich negativ an und ich frage mich dann ob ich je etwas finden werde, das mir und meinen Ansprüchen gerecht wird.
Mein Elefant ist MÄCHTIG genervt von meinem Reiter. (was das bitte heißt? Lest ihr hier ;))
Und da lacht dann mein Reiter (aka. mein Verstand) ganz trocken und sagt dem Elefanten (dem Gefühl):
„Na ist doch klar. War doch vorhersehbar, Du gefühlsduseliges Elefantentier. Während es Dir hier darum geht so viel wie möglich zu machen, um aktiv zu sein, geht es mir darum so viel wie möglich zu sortieren, analysieren und dann auszuschließen – um mit DEM Ding am Ende dazustehen, das uns am Weitesten bringt. Das ganze ist ein Subtraktionsverfahren – und seit wann ist Mathematik Gefühlssache?“
Und mein Elefant findet meinen Reiter einfach nur scheiße und mault zurück:
„Ja, ja – als ob DU jetzt plötzlich Mathe könntest, Klugscheißer!“
Soviel zu meinem inneren, etwas schizophrenen, Ich.
Während mich meine Ambition, mein Ehrgeiz weiter antreibt am Ball zu bleiben, ist meine Zufriedenheit etwas eingeschnappt und fordert Anerkennung und Genugtuung. Und ich weiß, ehrlich gesagt nicht so ganz wie ich ihr das geben soll – im Bezug auf meine Karrierepläne.
Wie macht man das? Wie klopft man sich selbst anerkennend auf die Schulter, wenn man doch nichts hat das wirklich fruchtet – also irgendwo messbar ist?
Privat sieht es da ganz anders aus!
Und auch das schockt mich das irgendwo, denn ich habe mir das irgendwie viel, viel schwerer vorgestellt. Ich dachte abnehmen und „fitter werden“ würde dieses Jahr meine große Schlacht werden an der ich fast verzweifle. Aber Pustekuchen.
-11kg in 5 Monaten.
10kg wollte ich in 12Monaten abnehmen und habe es jetzt doch glatt in weniger als der Hälfte der Zeit geschafft. GROSSARTIG!
Nicht das es einfach war, denn bei Zeiten gab es so manchen Tag mit verkrampften Kiefer. Aber es ging dann doch schneller als gedacht. Und jetzt wo ich mein Ziel, die harte Zahl von 10, erreicht habe, kann ich ganz entspannt an so andere Feinheiten begeben wie: definieren, oder Ausdauer aufbauen, oder…, oder…, oder…. Ich habe ja jetzt leicht reden und kann entspannt sein!
Und wenn ich Lust habe, kann ich ja noch dran arbeiten das die Zahl noch weiter wächst. Wenn ich denn… 😉
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